This is a German fanfic and I wrote it nearly 13 years ago. It's a crossover between NCIS, Star Trek (or else I wouldn't have posted it here ^^) and it's starting as a normal case for the NCIS. I wish all of you a good time. Live long and prosper.
Kapitel 1
Eine Leiche in einer Waldlichtung
Wenn es gute Momente für einen Waldlauf gab, dann waren es Momente wie diese.
Die Sonne schien vom blauen Himmel, ein paar Cirruswölkchen gaben ein schönes Bild ab und die Aussentemperatur lag bei angenehmen 23 Grad Celsius.
Prima Bedingungen, um sich in die Büsche zu schlagen und einen kleinen Lauf zu veranstalten.
Petty Officer Laura McConnaugh joggte für ihr Leben gerne und tat dies jede freie Minute.<
Wäre man voyeuristisch veranlagt gewesen, könnte man nun en Detail die Schweißtropfen beschreiben, die den Weg über ihre Haut nahmen, oder wie sich durch den Schweiß das Top, das sie trug, näher an ihren Körper drückte, aber – wie gesagt, das täte man nur, wenn man voyeuristisch veranlagt wäre.
Jeden Morgen lief McConnaugh diese Route, jeden Morgen dieselbe Strecke und jeden Morgen – peinlich genau – die entsprechende Zeit. Ein-einhalb Stunden joggte sie, 45 Minuten hin, 45 Minuten zurück, duschen und dann angemessen gekleidet zum Dienst auf dem Navy-Yard.
Sie fuhr ihren Ford Shelby GT 500 KR, wie eigentlich jeden Morgen, auf den Parkplatz am Navy Yard und machte sich auf den Weg zu ihrer Arbeitsstelle – leider hatte es nie zum Offizier zur See gereicht, sie war Aufgrund unterschiedlicher Faktoren nie zum Seedienst zugelassen worden. Stattdessen arbeitete sie in der Schreibstube für den Captain.
Naja, selbst dieser Job hatte seine Vorteile.
Als sie das Büro Captain Stones betrat, war eigentlich alles wie immer. Das Büro war in Stille getaucht – das würde sich aber noch ändern, wusste McConnaugh. Spätestens, wenn das Gurgeln des Kaffees, der durch die Maschine lief, zu hören war, würde die Stille verschwunden sein. Und spätestens, wenn der Geruch des Kaffees sich verbreitete, würde er den typischen Bürogeruch, dieser Mischung aus Teppichausdünstungen und Rasierwasser, Parfum und anderen Gerüchen, die einander überlagerten, verdrängt haben. Noch war es nicht soweit, aber noch war sie auch die einzige Person, die in diesem Büro war. Der Captain war natürlich auch noch nicht im Büro. Wahrscheinlich – so vermutete sie – schlief er noch mit seiner mehr als perfekten Frau in diesem mehr als perfekten Bett und träumte den mehr als perfekten Traum. Sie hatte das „Glück“ gehabt, einmal auf einer Party des Captains eingeladen gewesen zu sein und – ehrlich gesagt – war die Party langweilig gewesen und die ‚anregende Gesellschaft’ noch langweiliger. Und seine Frau? Man stelle sich ein Supermodell vor, entsprechende Kurven, verlängere die Beine plus X und füge dieser perfekten äußerlichen Hülle den Grips einer Kernphysikerin oder sonstigen Physiknobellpreisempfängerin hinzu. Dazu einen subtilen Witz und eine Schlagfertigkeit, die fast schon ans Unmögliche grenzte. Das alles war die Frau des Captains und der Captain war jeden Tag aufs neue in dieses überirdisch schöne Geschöpf verliebt.
Eine Frau mit Witz, Aussehen, Welt, Kultur, Art, menschlicher Anteilnahme – sie spendete für wohltätige Zwecke – und McConnaugh konnte dazu nur eines sagen: „Langweilig.“
Für McConnaugh war diese Frau der Inbegriff dessen, was Fanfiction-Autoren, zu denen sie selbst ebenfalls gehörte, als Mary Sue abtaten, der unmöglichen, der Perfekten Frau mit Körper und Grips, die unfehlbar ist, die einfach nur „Über“ ist.
Und unter Fanfictionautoren galt es eigentlich als unschicklich, eine Mary Sue zu erfinden.
Und wo sie gerade an eine Mary Sue dachte, fiel ihr dieser wunderschöne Rotschopf auf, die da gerade zur Tür hereinkam. Ihr folgte das klassische Gegenstück zu einer wunderschönen Frau, ein Typ der zwar recht groß und recht gut gebaut war, aber offenbar nicht sonderlich helle zu sein schien.
Dieser Typ lächelte sie an, trat auf sie zu und lehnte sich, seitlich, auf ihren Schreibtisch.
Dabei riss er einige Gegenstände um, was er bemerkte und, beim Versuch, die Sache zu beheben, die Sache dadurch verschlimmerte, das er es versuchte.
McConnaugh rollte mit den Augen, schaute den Mann an und lächelte dann gezwungen-freundlich: „Wie kann ich Ihnen helfen?“
Ihr Gegenüber lächelte ebenfalls, leider nicht freundlich und auch nicht sonders hübsch und sprach dann mit einer Stimme, die mit viel Fantasie an ein quietschendes Garagentor erinnerte: „Ich bin auf der Suche nach Captain Stone.“
„Der Captain ist zur Zeit nicht am Platz, aber wenn Sie warten möchten? Ich nehme an, dass sie einen Termin haben?“, fragte sie mit zusammengekniffenen Augen und der Mann mit der Garagentorstimme drehte wandte sich an die junge Frau, die mit einem Gegenstand von der Größe einer Playersschachtel im Raum herumfuchtelte. Naja, sie „fuchtelte“ nicht, sie bewegte den Gegenstand so, als würde sie etwas scannen – als wäre es ein Gerät, mit dem man Wärmeveränderungen ausfindig machen könne.
Stirnrunzelnd betrachtete sie die Frau, was der Mann offenbar merkte, sich wieder zu ihr umwandte und erklärte: „Das is’n Taschenrechner.“
Stirnrunzelnd wandte sich McConnaugh an den Typen und lächelte: „Taschenrechner, ja?“
„Neuestes Modell.“, erklärte der Mann lächelnd und wandte sich an seine Gefährtin: „Bianca, hast Du inzwischen was herausgefunden?“
‚Bianca’ wandte ihm ihren Kopf zu und kicherte: „Du wirst es nicht glauben – zwei mal zwei bleibt vier. Auch hier.“
Er schien ein wenig enttäuscht von diesem Ergebnis, atmete tief durch und schaute dann anschließend McConnaugh an: „Es tut mir leid, wenn wir sie gestört haben sollten.“
„Kein Problem.“, lächelte McConnaugh, wenn auch ein wenig genervt, „Ich bin aber sicher, der Captain kommt gleich.“
Der Mann schüttelte den Kopf: „Ähm, nicht weiter notwendig.“
Damit nickte er ihr zu, verließ den Raum, ebenso die Frau mit den Modelmaßen.
Nun war es an McConnaugh, den Kopf zu schütteln.
Die Frau bückte sich kurz, schaltete den PC an, richtete sich auf und aktivierte den Monitor. Die Passwortanfrage beantwortete sie mit dem entsprechenden Codewort – „Gary 7“ – und machte sich an die erste Aufgabe des Tages.
Kaffee kochen.
Normalerweise gingen die hohen Tiere ja alle in den Officers Club ausserhalb des Yards, einen knappen Kilometer von hier, aber Stone war da anders. Er bevorzugte den Kaffee, den sie zubereitete und das empfand sie als Lob, schließlich gab sie sich für den Kaffee auch Mühe.
Anschließend wandte sie sich wieder ihrem Rechner zu und lud Termine aus dem E-Mail Account in den Terminplaner, druckte diesen aus und machte sich auf den Weg zum Büro ihres Bosses.
Sie öffnete die Tür, legte die Akten auf den Tisch, kehrte zu ihrem Arbeitsplatz zurück und arbeitete weiter.
Als ihr Blick auf die Uhr fiel, war es kurz nach 12.
Captain Stone war immer noch nicht da, was sie nun langsam, aber sicher als Merkwürdig erachtete. Sie beschloss, ihn anzurufen.
Um viertel nach 12 hatte sie alle Kommunikationsmöglichkeiten zu Stone ausprobiert und alle Versuche, ihn zu erreichen, waren ergebnislos.
Zu Hause war er nicht, ans Handy ging er nicht, den Beeper ignorierte er. Das besorgte sie nun wirklich, also schaltete sie den Computer in den Standby-Modus, dank der Passwortabfrage konnte keiner an entsprechende Daten kommen, stand auf und ging zur Tür, um zum NCIS zu gehen.
Doch kaum, dass sie an der Tür war, ging selbige auf und ein extrem atemloser Captain Thaddeus Stone stand im Raum.
„Boss, ich hab mir schon Sorgen gemacht.“, sagte McConnaugh und zog die Jacke wieder aus. Thaddeus Stone schaute sie einen moment lang wie ein Gespenst an, fing sich dann wieder und lächelte.
„Ich war ein wenig … unterwegs.“, erklärte er, ging an ihr vorbei zu seinem Büro, während sie ein wenig unintelligent dreinblickend in der Tür stand und sich zu ihm umdrehte.
„Sie waren unterwegs, Sir?“, fragte sie verblüfft, „Knappe zwei Stunden waren Sie unterwegs, ohne bescheid zu geben?“
Stone wandte sich ihr zu – milder Spott funkelte in seinen Augen: „Habe ich irgendwo Ihre Ernennung zu meinem Kindermädchen verpasst?“
In diesem Moment merkte McConnaugh, dass sie nicht nur einen, sondern gleich zwei bis drei Schritte zu weit gegangen war, und nicht nur gegangen, sie war diese drei Schritte gesprungen.
„Natürlich nicht, Sir, es tut mir leid. Ich…“, setzte sie an und Stone lächelte nur: „Ist doch kein Thema. Was gibt es Neues für mich?“
„Nun, Sir“, jetzt war McConnaugh in ihrem Element, „Um 13 Uhr sind Sie mit dem SECNAV zum Mittagessen verabredet, 14 Uhr sollen Sie einen Lehrgang an der Academy abhalten und um 15 Uhr…“
„Bin ich hier weg.“, sagte Stone und schaute sie an, „Ich hab heute noch genug Anderes zu tun.“
DAS war wirklich ein Novum. Normalerweise war Thaddeus Stone ein Musterbeispiel an Pedanterie, nahm jeden Termin beim Wort und beim verabredeten Zeitpunkt, blieb länger, wenn die Arbeit liegengeblieben war, nahm jede, noch so kleine, Gelegenheit war, auf Fortbildungen zu gehen… und eben jener Thaddeus Stone stand nun vor ihr und behauptete tatsächlich, dass er noch Anderes zu tun hätte und eben nicht länger bleiben würde, als unbedingt notwendig – schlimmer noch, er ging einfach so.
Im Psychologiekurs an ihrer High School hatte sie gelernt, dass wenn jemand einen solch starken Charakterwandel durchmacht, dass er seine vertrauten Gewohnheitsmuster ablegte und sich Neue zulegte, eine gewisse Krise von dieser Person durchlebt wird - zumindest wäre dies eine Möglichkeit, diesen Wandel zu erklären.
Was mochte Captain Stone auf der Seele liegen, das er sich so verhielt? Gab es zu Hause Streit? Was beschäftigte ihren Boss?
Es war eine Frage, mit der sie sich noch einige Stunden beschäftigte, doch um 15 Uhr, als Stone ging, drehte er sich zu ihr um und lächelte ihr zu: „Wissen Sie was? Machen Sie heute auch eher Feierabend. Der Yard ist auch morgen noch da.“
Das war nun wirklich merkwürdig und es beschäftigte sie so sehr, das auch sie entgegen ihrer normalen Gewohnheiten nicht ihre normale Strecke joggte, sondern sich im, dem Yard gegenüberliegenden, Anacostia Park in die Büsche schlug.
Noch etwas, das sie normalerweise nicht tat, war, in ihrer Uniform zu joggen.
Warum sie das alles tat, wusste sie auch nicht, sie wusste nur, das ihr der Charakterwechsel Captain Stones ein wenig Kopfzerbrechen bereitete. Naja, vielleicht würde man morgen mal darüber reden können.
Sie joggte weiter, kam nun in die Sektion C des Parks, eine mit Bäumen bewachsene Grünfläche und stockte, als sie etwas auf einer Lichtung schimmern sah.
„Was ist das denn?“, murmelte sie und trat näher.
Und dann schrie sie entsetzt auf.
Mitten auf der Waldlichtung befand sich Captain Stone, mit einem Schwert im Brustkorb.
Eine Leiche in einer Waldlichtung
Kapitel 1
Eine Leiche in einer Waldlichtung
Wenn es gute Momente für einen Waldlauf gab, dann waren es Momente wie diese.
Die Sonne schien vom blauen Himmel, ein paar Cirruswölkchen gaben ein schönes Bild ab und die Aussentemperatur lag bei angenehmen 23 Grad Celsius.
Prima Bedingungen, um sich in die Büsche zu schlagen und einen kleinen Lauf zu veranstalten.
Petty Officer Laura McConnaugh joggte für ihr Leben gerne und tat dies jede freie Minute.<
Wäre man voyeuristisch veranlagt gewesen, könnte man nun en Detail die Schweißtropfen beschreiben, die den Weg über ihre Haut nahmen, oder wie sich durch den Schweiß das Top, das sie trug, näher an ihren Körper drückte, aber – wie gesagt, das täte man nur, wenn man voyeuristisch veranlagt wäre.
Jeden Morgen lief McConnaugh diese Route, jeden Morgen dieselbe Strecke und jeden Morgen – peinlich genau – die entsprechende Zeit. Ein-einhalb Stunden joggte sie, 45 Minuten hin, 45 Minuten zurück, duschen und dann angemessen gekleidet zum Dienst auf dem Navy-Yard.
Sie fuhr ihren Ford Shelby GT 500 KR, wie eigentlich jeden Morgen, auf den Parkplatz am Navy Yard und machte sich auf den Weg zu ihrer Arbeitsstelle – leider hatte es nie zum Offizier zur See gereicht, sie war Aufgrund unterschiedlicher Faktoren nie zum Seedienst zugelassen worden. Stattdessen arbeitete sie in der Schreibstube für den Captain.
Naja, selbst dieser Job hatte seine Vorteile.
Als sie das Büro Captain Stones betrat, war eigentlich alles wie immer. Das Büro war in Stille getaucht – das würde sich aber noch ändern, wusste McConnaugh. Spätestens, wenn das Gurgeln des Kaffees, der durch die Maschine lief, zu hören war, würde die Stille verschwunden sein. Und spätestens, wenn der Geruch des Kaffees sich verbreitete, würde er den typischen Bürogeruch, dieser Mischung aus Teppichausdünstungen und Rasierwasser, Parfum und anderen Gerüchen, die einander überlagerten, verdrängt haben. Noch war es nicht soweit, aber noch war sie auch die einzige Person, die in diesem Büro war. Der Captain war natürlich auch noch nicht im Büro. Wahrscheinlich – so vermutete sie – schlief er noch mit seiner mehr als perfekten Frau in diesem mehr als perfekten Bett und träumte den mehr als perfekten Traum. Sie hatte das „Glück“ gehabt, einmal auf einer Party des Captains eingeladen gewesen zu sein und – ehrlich gesagt – war die Party langweilig gewesen und die ‚anregende Gesellschaft’ noch langweiliger. Und seine Frau? Man stelle sich ein Supermodell vor, entsprechende Kurven, verlängere die Beine plus X und füge dieser perfekten äußerlichen Hülle den Grips einer Kernphysikerin oder sonstigen Physiknobellpreisempfängerin hinzu. Dazu einen subtilen Witz und eine Schlagfertigkeit, die fast schon ans Unmögliche grenzte. Das alles war die Frau des Captains und der Captain war jeden Tag aufs neue in dieses überirdisch schöne Geschöpf verliebt.
Eine Frau mit Witz, Aussehen, Welt, Kultur, Art, menschlicher Anteilnahme – sie spendete für wohltätige Zwecke – und McConnaugh konnte dazu nur eines sagen: „Langweilig.“
Für McConnaugh war diese Frau der Inbegriff dessen, was Fanfiction-Autoren, zu denen sie selbst ebenfalls gehörte, als Mary Sue abtaten, der unmöglichen, der Perfekten Frau mit Körper und Grips, die unfehlbar ist, die einfach nur „Über“ ist.
Und unter Fanfictionautoren galt es eigentlich als unschicklich, eine Mary Sue zu erfinden.
Und wo sie gerade an eine Mary Sue dachte, fiel ihr dieser wunderschöne Rotschopf auf, die da gerade zur Tür hereinkam. Ihr folgte das klassische Gegenstück zu einer wunderschönen Frau, ein Typ der zwar recht groß und recht gut gebaut war, aber offenbar nicht sonderlich helle zu sein schien.
Dieser Typ lächelte sie an, trat auf sie zu und lehnte sich, seitlich, auf ihren Schreibtisch.
Dabei riss er einige Gegenstände um, was er bemerkte und, beim Versuch, die Sache zu beheben, die Sache dadurch verschlimmerte, das er es versuchte.
McConnaugh rollte mit den Augen, schaute den Mann an und lächelte dann gezwungen-freundlich: „Wie kann ich Ihnen helfen?“
Ihr Gegenüber lächelte ebenfalls, leider nicht freundlich und auch nicht sonders hübsch und sprach dann mit einer Stimme, die mit viel Fantasie an ein quietschendes Garagentor erinnerte: „Ich bin auf der Suche nach Captain Stone.“
„Der Captain ist zur Zeit nicht am Platz, aber wenn Sie warten möchten? Ich nehme an, dass sie einen Termin haben?“, fragte sie mit zusammengekniffenen Augen und der Mann mit der Garagentorstimme drehte wandte sich an die junge Frau, die mit einem Gegenstand von der Größe einer Playersschachtel im Raum herumfuchtelte. Naja, sie „fuchtelte“ nicht, sie bewegte den Gegenstand so, als würde sie etwas scannen – als wäre es ein Gerät, mit dem man Wärmeveränderungen ausfindig machen könne.
Stirnrunzelnd betrachtete sie die Frau, was der Mann offenbar merkte, sich wieder zu ihr umwandte und erklärte: „Das is’n Taschenrechner.“
Stirnrunzelnd wandte sich McConnaugh an den Typen und lächelte: „Taschenrechner, ja?“
„Neuestes Modell.“, erklärte der Mann lächelnd und wandte sich an seine Gefährtin: „Bianca, hast Du inzwischen was herausgefunden?“
‚Bianca’ wandte ihm ihren Kopf zu und kicherte: „Du wirst es nicht glauben – zwei mal zwei bleibt vier. Auch hier.“
Er schien ein wenig enttäuscht von diesem Ergebnis, atmete tief durch und schaute dann anschließend McConnaugh an: „Es tut mir leid, wenn wir sie gestört haben sollten.“
„Kein Problem.“, lächelte McConnaugh, wenn auch ein wenig genervt, „Ich bin aber sicher, der Captain kommt gleich.“
Der Mann schüttelte den Kopf: „Ähm, nicht weiter notwendig.“
Damit nickte er ihr zu, verließ den Raum, ebenso die Frau mit den Modelmaßen.
Nun war es an McConnaugh, den Kopf zu schütteln.
Die Frau bückte sich kurz, schaltete den PC an, richtete sich auf und aktivierte den Monitor. Die Passwortanfrage beantwortete sie mit dem entsprechenden Codewort – „Gary 7“ – und machte sich an die erste Aufgabe des Tages.
Kaffee kochen.
Normalerweise gingen die hohen Tiere ja alle in den Officers Club ausserhalb des Yards, einen knappen Kilometer von hier, aber Stone war da anders. Er bevorzugte den Kaffee, den sie zubereitete und das empfand sie als Lob, schließlich gab sie sich für den Kaffee auch Mühe.
Anschließend wandte sie sich wieder ihrem Rechner zu und lud Termine aus dem E-Mail Account in den Terminplaner, druckte diesen aus und machte sich auf den Weg zum Büro ihres Bosses.
Sie öffnete die Tür, legte die Akten auf den Tisch, kehrte zu ihrem Arbeitsplatz zurück und arbeitete weiter.
Als ihr Blick auf die Uhr fiel, war es kurz nach 12.
Captain Stone war immer noch nicht da, was sie nun langsam, aber sicher als Merkwürdig erachtete. Sie beschloss, ihn anzurufen.
Um viertel nach 12 hatte sie alle Kommunikationsmöglichkeiten zu Stone ausprobiert und alle Versuche, ihn zu erreichen, waren ergebnislos.
Zu Hause war er nicht, ans Handy ging er nicht, den Beeper ignorierte er. Das besorgte sie nun wirklich, also schaltete sie den Computer in den Standby-Modus, dank der Passwortabfrage konnte keiner an entsprechende Daten kommen, stand auf und ging zur Tür, um zum NCIS zu gehen.
Doch kaum, dass sie an der Tür war, ging selbige auf und ein extrem atemloser Captain Thaddeus Stone stand im Raum.
„Boss, ich hab mir schon Sorgen gemacht.“, sagte McConnaugh und zog die Jacke wieder aus. Thaddeus Stone schaute sie einen moment lang wie ein Gespenst an, fing sich dann wieder und lächelte.
„Ich war ein wenig … unterwegs.“, erklärte er, ging an ihr vorbei zu seinem Büro, während sie ein wenig unintelligent dreinblickend in der Tür stand und sich zu ihm umdrehte.
„Sie waren unterwegs, Sir?“, fragte sie verblüfft, „Knappe zwei Stunden waren Sie unterwegs, ohne bescheid zu geben?“
Stone wandte sich ihr zu – milder Spott funkelte in seinen Augen: „Habe ich irgendwo Ihre Ernennung zu meinem Kindermädchen verpasst?“
In diesem Moment merkte McConnaugh, dass sie nicht nur einen, sondern gleich zwei bis drei Schritte zu weit gegangen war, und nicht nur gegangen, sie war diese drei Schritte gesprungen.
„Natürlich nicht, Sir, es tut mir leid. Ich…“, setzte sie an und Stone lächelte nur: „Ist doch kein Thema. Was gibt es Neues für mich?“
„Nun, Sir“, jetzt war McConnaugh in ihrem Element, „Um 13 Uhr sind Sie mit dem SECNAV zum Mittagessen verabredet, 14 Uhr sollen Sie einen Lehrgang an der Academy abhalten und um 15 Uhr…“
„Bin ich hier weg.“, sagte Stone und schaute sie an, „Ich hab heute noch genug Anderes zu tun.“
DAS war wirklich ein Novum. Normalerweise war Thaddeus Stone ein Musterbeispiel an Pedanterie, nahm jeden Termin beim Wort und beim verabredeten Zeitpunkt, blieb länger, wenn die Arbeit liegengeblieben war, nahm jede, noch so kleine, Gelegenheit war, auf Fortbildungen zu gehen… und eben jener Thaddeus Stone stand nun vor ihr und behauptete tatsächlich, dass er noch Anderes zu tun hätte und eben nicht länger bleiben würde, als unbedingt notwendig – schlimmer noch, er ging einfach so.
Im Psychologiekurs an ihrer High School hatte sie gelernt, dass wenn jemand einen solch starken Charakterwandel durchmacht, dass er seine vertrauten Gewohnheitsmuster ablegte und sich Neue zulegte, eine gewisse Krise von dieser Person durchlebt wird - zumindest wäre dies eine Möglichkeit, diesen Wandel zu erklären.
Was mochte Captain Stone auf der Seele liegen, das er sich so verhielt? Gab es zu Hause Streit? Was beschäftigte ihren Boss?
Es war eine Frage, mit der sie sich noch einige Stunden beschäftigte, doch um 15 Uhr, als Stone ging, drehte er sich zu ihr um und lächelte ihr zu: „Wissen Sie was? Machen Sie heute auch eher Feierabend. Der Yard ist auch morgen noch da.“
Das war nun wirklich merkwürdig und es beschäftigte sie so sehr, das auch sie entgegen ihrer normalen Gewohnheiten nicht ihre normale Strecke joggte, sondern sich im, dem Yard gegenüberliegenden, Anacostia Park in die Büsche schlug.
Noch etwas, das sie normalerweise nicht tat, war, in ihrer Uniform zu joggen.
Warum sie das alles tat, wusste sie auch nicht, sie wusste nur, das ihr der Charakterwechsel Captain Stones ein wenig Kopfzerbrechen bereitete. Naja, vielleicht würde man morgen mal darüber reden können.
Sie joggte weiter, kam nun in die Sektion C des Parks, eine mit Bäumen bewachsene Grünfläche und stockte, als sie etwas auf einer Lichtung schimmern sah.
„Was ist das denn?“, murmelte sie und trat näher.
Und dann schrie sie entsetzt auf.
Mitten auf der Waldlichtung befand sich Captain Stone, mit einem Schwert im Brustkorb.
Eine Leiche in einer Waldlichtung