Sure. A fully armed ship of peace.
Die Wunderwirkung der Latinität
Ihr lieben Jungens in Stadt und Land,
ich weiß euch eine Geschichte!
Ich kenn euch, ihr hört so trefflich zu
mit sehr ernsthaftem Gesichte,
doch in den Winkeln am Auge blitzt's,
wie von ganz anderen Sachen,
und eure Lippen beben dabei, -
das ist verhaltenes Lachen, –
ihr seid nämlich eine ganz dolle Schwefelbande!
Der Kurfürst Johann von Brandenburg,
der war gelehrt wie sonst keiner,
er sprach das flüssigste, klarste Latein
noch besser als selbst die Lateiner,
Da nannten sie ihn den 'Cicero'
– er fand das übel geraten, –
viel besser hätte ihm 'Cäsar' gepaßt,
so liebte er die Soldaten -
vor allem seine sechstausend schweren märkischen Reiter!
Nun hatten einst einen großen Streit
die Könige von Ungarn und Polen,
da ließ der Kaiser, den das verdroß,
den Johann Cicero holen:
„Herr Kurfürst, Ihr sprecht das berühmte Latein,
so bitt' ich Euch, habt die Gnade
und zieht gen Warschau und söhnt sie aus
mit Eurer lateinischen Suade, –
vielleicht nehmt Ihr auch ein paar Soldaten mit?“
„Herr Kaiser, der Auftrag paßt mir gut!“
sprach Johann mit tiefem Verneigen,
„Die klassische Kunst der Rhetorik wird
sich stark an Barbaren erzeigen,
Die Ungarn und Polen versöhne ich
ganz ohne Schwertstreich und Wunde,
so wirkt der Wohllaut der Latinität
in meinem beredsamen Munde –
und außerdem nehme ich meine sechstausend schweren Reiter mit!“
Vor Warschau, auf dem weiten Plan,
da standen Ungarn und Polen,
die beiden Könige rechts und links,
die saßen wie auf Kohlen,
denn Johann Cicero sprach und sprach,
wie troff die Rede von Milde,
und wenn er von „christlichen Gründen“ sprach,
so waren doch alle im Bilde. –
hinter ihm standen Sechstausend aufgesessen und Lanzen eingelegt!
Was Johann Cicero dort gesagt,
es ist der Nachwelt verloren,
den feindlichen Königen klangen nur
so einzelne Worte in Ohren:
„Totschlago vos fortissime,
nisi vos benehmitus bene!!“ –
Da söhnten die Gegner gerührt sich aus,
und Johann vergoß eine Träne,
und seine sechstausend Kerle brüllten: „Hurra, vivat Cicero!“
Ihr lieben Jungens, euch ist ja gelehrt,
warum die Dichter was dichten,
ihr wißt, der Zweck ist stets die Moral
bei allen solchen Geschichten,
drum, wenn ein Klassenaufsatz es gibt
über Münchhausens letzte Ballade,
so schreibt: Ein tadelloses Latein
das ebnet im Leben die Pfade, –
vorausgesetzt, daß einer eine gute Faust daneben haut!
Börries von Münchhausen
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